Bevor ich begriff, was Christsein wirklich ist, hätte ich diese Frage mit Ja beantwortet. Das änderte sich total, als ich dann zu meiner eigenen, immer noch anhaltenden Verblüffung entdeckte, dass Christsein etwas völlig anderes ist, als was ich – und viele meiner Zeitgenossen heute immer noch - ursprünglich vermutete. Christsein im eigentlichen Sinne ist ein geradezu abenteuerlicher Vorstoß ins Unbekannte, Erstaunliche, Großartige. Es verlangt den Mut, im Glauben zu neuen Wirklichkeiten vorzustoßen – ähnlich wie ein Columbus, der sich auf Grund seines Glaubens an Land im Westen auf eine abenteuerliche Reise begab, und tatsächlich Land entdeckte. Er war sozusagen vom Glauben zur Wirklichkeit gelangt. So verhält es sich auch im Leben des Christen. Man gelangt vom Glauben zu vorher unbekannten Wirklichkeiten. Es beginnt schon damit, dass man sich im Glauben diesen Jesus Christus anvertraut, obwohl man ihn noch nicht kennt, und dann zu der erstaunlichen inneren Erfahrung seiner Wirklichkeit kommt. Und setzt sich fort im täglichen Leben, wo man den Herausforderungen des Daseins in zunehmendem Maße (es ist wachstümlich) mit Glauben und dementsprechend mit Gelassenheit und innerem Frieden begegnet, bis hin zur größten Herausforderung, dem Tod.